In unserem Garten schneiden wir im Herbst eigentlich gar nichts zurück. Ich finde der Rückschnitt im Frühjahr hat viele Vorteile. Erstens macht es weniger Arbeit als im Herbst. Es stehen ja nur noch die Skelette der letztjährigen Austriebe und dieses strohige Pflanzenmaterial ist meistens trocken, leicht und einfach zu entfernen.
Dann schätzen wir sehr die Strukturen, die die stehengelassenen Stauden im Winter im Garten schaffen. Sind z. B. Gräser nicht durch Nassschnee oder starke Stürme zusammengedrückt, stehen sie wie dieses Jahr bis in den März hinein. Dann heisst es immer, es überwintern viele kleine Tiere in den trockenen Stauden. Das ist natürlich schön, wenn das so ist. Was auf alle Fälle stimmt es, dass zumindest die Spatzen an Samen naschen. Die habe ich an den Echinaceen schon beobachtet.
In den letzten Jahren versuchen wir den Rückschnitt auch im Beet zu belassen. Wir „häckseln“ die Stauden mit der Heckenschere Stück für Stück von oben nach unten in ca. 10cm Länge. So muss man nicht Mal das Schnittgut entfernen und hat den Vorteil, dass der Boden im Frühjahr schon gemulcht ist.
Wichtig ist, dass man vor dem Rückschnitt jätet, dann bringt diese Mulchschicht auch etwas gegen neu keimende Unkräuter. Lässt man größeres Unkraut darunter aber stehen, wächst es munter weiter, weil so lichtdicht ist diese Mulchschicht dann auch wieder nicht, sie beschatten den Boden nicht komplett.
Auch alle Nährstoffe bleiben dem Boden durch diese Art des Rückschnitts erhalten. Danach sind die Staudenbeete dann erst mal platt. Es fehlt die dritte Dimension. Aber die gemulchten Stauden bedecken den Boden und ich mag diese natürliche Optik. Jetzt ist wieder Platz für das neue Wachstum und es heisst auf die Knie gehen und die vielen wunderschönen Austriebe bewundern, die dieses Jahr in einem unglaublichen Tempo aus dem Boden spriessen.
Dieselbe Staudenfläche vor und nach dem Rückschnitt