Die Frühlingsplatterbse wächst bei uns in Laub- und Mischwäldern. Wie die allermeisten Waldpflanzen treibt sie recht früh aus und blüht auch gleich kurz nach dem Austrieb. So nutzt sie das Licht, das vor dem Laubaustrieb der Bäume noch reichlich den Waldboden erreicht.
In der Natur wächst Lathyrus vernus auf nährstoffreichen und kalkhaltigen Böden mit genügend Laubhumus, im Garten verhält sie sich aber weniger anspruchsvoll und gedeiht gut im Schatten von Gehölzen in den meisten Böden. Sie ertägt auch längere Trockenphasen, da sie sehr tief wurzelt.
Die Blüte beginnt manchmal schon Ende März. Die typischen Schmetterlingsblüten haben eine auffallende rotviolette Farbe, die im Verblühen ins Blau bis Türkis wechselt – ein sehr eigenwilliges und auffälliges Farbenspiel. Die Blütezeit dauert, je nach Witterung, bis Anfang oder Mitte Mai. Besonders Hummeln besuchen gerne die Blüten.
Mit der Zeit entstehen große, dichte Horste mit sehr vielen Blütentrieben. Anders als viele andere Waldpflanzen zieht die Frühlingsplatterbse ihr Laub nicht ein im Sommer, wenn es auf dem Waldboden sehr schattig wird.
Nicht nur an den Blüten erkennt man die Zugehörigkeit von Lathyrus vernus zu der Familie der Schmetterlingsblütler, auch die Samenstände tragen die typischen Hülsenfrüchte. Wo sich die Pflanze einigermaßen wohlfühlt und niemand die Sämlinge beim Unkraut jäten entfernt sät sich Lathyrus vernus aus und bildet mit der Zeit größere Bestände.