2. April 2016: Der Frühling ist blau

Ich finde das schon kurios. Blaublühende Pflanzen, also solche die in einem  echten Knallblau blühen wie z.B. das Blau des Enzians gibt es gar nicht so viele. Das muss ich einschränken, gibt es nicht so viele im Sommer. Im Frühling ist das ganz anders, da sieht man es überall das reine schöne Blau. Und zwar in From von blaublühende Blumenzwiebeln, die sich selbst vermehren und dann oft in großen Beständen unsere Gärten erblauen lassen.

Allein die Traubenhyazinthen, die es fast in jedem Garten gibt dank ihres großen Ausbreitungsdrang über viele, viele kleine Brutzwiebeln. Hat man sie einmal, lassen sie einen nicht mehr los, auch wenn man eigentlich gern weniger davon hätte sind sie fast nicht zu bremsen und ziehen mit ihrem Blau immer weitere Kreise im Garten. Leider ist es mit der Schönheit nach der Blüte vorbei, aber das nicht so schöne Schnittlauch- Laub der Traubenhyazinthen bleibt uns den ganzen Sommer erhalten. Ich mag sie auch sehr gern in hellblau, die Sorte “Valerie Finnis” hat es mir besonders angetan mit ihren sehr großen hellblau, traubigen Blütenstand- und deren Laub ist bei weitem nicht so lästig.

 

Wunderschön um diese Jahreszeit sind auch die Scilla, die Blausternchen, da haben wir es sogar schon im Namen das Blau. Sie sind mit ihrem hellgrünen Laub und dem zur Mitte der Blüte hin noch tieferen Blau eine Zierde für jeden Garten, verwildern ohne Probleme säen sich aus und bilden dichte Bestände. Das Angenehme an ihnen- das Laub zieht ein und so verschwindet das Blausternchen im Boden und sammelt Kräfte für die nächste blaue Welle im kommenden Frühjahr. Im Halbschatten und humosen Boden fühlt es sich besonders wohl und verschönert kahle Plätze, wo spätaustreibende Stauden wie die Funkien ganz schön lang mit dem Austrieb auf sich warten lassen.

Noch schöner als das Blau der Scilla finde ich persönlich  das Blau von Chionodoxa sardensis, dem Schneeglanz. Dieses Blau ist ein Azurblau. Und was ich an diesen zierlichen Blüten besonders mag- sie schauen einen an. Im Gegensatz zu den eher nickenden Blütenköpfen der Scilla, wenden sich die Blüten von Chionodoxa sardensis in Richtung Himmel. Auch sie vermehren sich prolemlos in der vollen Sonne über Samen und Brutzwiebeln, vorausgesetzt man lässt sie in Ruhe und kommt nicht auf die Idee in ihrem Lebensraum herumzuhacken.

Das gilt im Übrigen für alle Bereiche , in denen Blumenzwiebeln verwildern sollen, Hacken allerstrengstens verboten! Dann kann man sich über die Jahre an gigantisch wunderbar frühlingsblauen Flächen im Garten erfreuen und zuschauen wie das blaue Frühlingsmeer von Jahr zu Jahr immer ein bisschen größer wird.