Erst einmal ist in Slowenien alles kleiner. Das Land halb so groß wie die Schweiz, viele schöne, kleine Dörfer, kleine Straßen, in jedem Dorf ein kleiner oder sehr kleiner Tante Emma Laden (in dem es erstaunlicherweise alles gibt was man zum Leben braucht), kleine nette Gasthäuser, es tut einem gut dieses viele schöne Kleine– automatisch wird man auf ein bescheideneres Konsummass zurückgebeamt ohne das einem auch nur irgendwas fehlt! Das ist großartig.
Die Landschaft kleinräumig, sich ständig wandelnd, kleine Weinberge wechseln mit kleinen Feldern, Gemüsegärten,Wiesen, lichten Wäldern. Lange Mauern aus dem kalkigen Karstgestein aufgeschichtet schlängeln sich durch die hügelige Landschaft, die immer wieder großartige weite Ausblicke bietet. Sie waren ursprünglich dazu da die Schafweiden einzugrenzen. Schafherden sieht man kaum noch. Die alten Nutzungen des Landes verschwinden. Das Land verbuscht, Slowenien wächst zu.
So sieht sie aus die Landschaft des Karsts in Südslowenien, grob gesagt zwischen Lublijana und dem Mittelmeer gelegen. Der Karst ist ein ober -und unterirdisches Kalksteingebirge in dem alles Regenwasser , immerhin regnet es hier 1500mm im Jahr (hier am Bodensee sind es 700mmm) schwupp verschwindet und in unterirdischen Flüssen fliesst. Die unterirdische Welt mit riesigen Höhlen und Schluchtenwelten ist grandios. Offenes Wasser sieht man eher selten, immer wieder aber Dolinen, Löcher in Kraterform. Es gibt sie in allen Größen von ein paar Meter Durchmesserbis zu mehreren hundert Meter. Dort ist der Kalkstein eingebrochen, jedesmal steht man wieder verwundert vor solch einem Krater loch in der Landschaft.
Der Karst ist wunderbar. Soviel Schönes, soviel Natur. Für Wanderer, Radler, Menschen, die die Ruhe lieben. Meist begegnet man Niemandem auf den gut markierten Wegen. Die Vegetation ist submediterran und extrem vielfältig. Im Spätsommer blühten überall im Wald Cyclamen purpurascens mit ihrem feinen Duft in großen Flecken, Eryngium, Diptam, Satureja, Artemisien, Thymiane…die Wiesen müssen im Frühsommer ein Traum sein. Es gibt Wälder im Frühling blau von Krokussen.
Grandios muss es auch sein, wenn sich im Herbst die vielen Perückensträucher färben und das Land dem Indiansummer gleich in rot-und orange Farbtöne tauchen. Einmal da gewesen möchte man gern jede Jahrezeit in dieser einmaligen Landschaft verbringen.
Besonders berührt haben uns die vielen kleinen oder größeren Selbstversorger Gärten mit Blumen, Kräutern und vorallem viel Gemüse und Obstbäumen (Kaki, Aprikose, Pfirsich…) Ein echtes Paradies.