Diese ziemlich selten angebotene Pflanze hat keinen vernünftigen deutschen Namen. Sie wird manchmal “chinesische Brennessel” genannt, das finde ich aber irreführend. Zwar gehört Boehmeria platanifolia zu den Brennesselgewächsen (Urticaceae) und stammt aus China, aber weder brennen ihre Blätter noch sehen diese den Brennesselblättern besonders stark ähnlich. Ihr Umriß ist eher rund, sie sind viel stärker und unregelmäßiger gezähnt und sie besitzen eine weiche, weiße Behaarung, die das Laub leicht silbrig erscheinen läßt.
Die Blütenstände hängen nicht wie bei der Brennessel sondern streben schräg nach oben. Die grünlichweiße Farbe der vielen kleinen, dicht an den Blütentrieben sitzenden Einzelblüten ist zugegeben nicht spektakulär, doch wirken sie auch noch aus einiger Entfernung. Am besten wächst sie im Halbschatten, sie kommt aber auch mit Sonne recht gut zurecht und auch mit Schatten und Wurzeldruck von Gehölzen, sie wird dann einfach nicht so groß. An den Boden stellt sie keine besondere Ansprüche und sie ist bei uns sicher winterhart.
Bei guten Bedingeungen werden die horstförmigen Pflanzen etwa 1,2 m hoch, sie entwickeln sich nicht besonders schnell, dafür werden sie von Jahr zu Jahr schöner und sind sehr langlebig. Ganz besonders auffällig ist der rötliche Austrieb mit weißer Behaarung, und im Herbst bietet die Pflanze noch eine gelbe Herbstfärbung.